Sonntag, 17.05.2015
SC Lerchenberg - Hechtsheim 9er 3:3
Neun sind zwei zu wenig / Eine Frage der Ehre
Lerchenberg,Sonnig 20°
Im letzten Heimspiel der Saison ging es am Sonntag, bei sommerlichen Temperaturen in das vermeintlich unbeliebteste Spiel der Saison. Die Umstellung von der normalen 11er Formation auf ein ungewohntes Format mit nur 8 Feldspielern stand auf der Agenda. Trainer Weber hatte unter der Woche gezielt versucht die Lerchenberger darauf vorzubereiten und so waren alle zuversichtlich, dass auch im letzten Heimspiel der Saison ein “Dreier” einzufahren sei.
Jedoch war von Anfang an zu erkennen, dass die Lerchenberger mit dieser Umstellung überhaupt nicht zurecht kamen. Das gewohnte Pressing und das verdichten der Räume im Mittelfeld konnte trotz intensiver Laufarbeit nicht umgesetzt werden. Zu allem Überfluss zeigte die ansonsten so sattelfeste SCL Defensive von Beginn an ungewohnte Schwächen. So hätte es nach einem unüberlegten Tackling bereits in der 5.Minute den ersten Elfmeter für die Gäste geben müssen. Aus unerklärlichen Gründen verlegte der Schiedsrichter den Tatort jedoch außerhalb des Strafraums. Die gerechte Strafe erhielt der SCL leider trotzdem, der Freistoß ging an den pfosten und ein Stürmer der Gäste konnte zum 0:1 abstauben. Großartig beeindrucken ließen sich die Käfer davon jedoch nicht und im direkten Gegenzug dribbelte sich Baffoun beinah durch die komplette Hechtsheimer Defensive und sorgte mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 1:1 Ausgleich. Nur fünf Minuten später war es Gillenkirch, der sich auf der linken Seite mit seiner Schnelligkeit durchsetzte und eine feine Hereingabe auf Baffoun spielte. Dieser hielt den Fuß hin und erhöhte damit auf 2:1 für die Lerchenberger, das Spiel war somit vorerst gedreht. In den folgenden Minuten hatte der SCL eine starke Phase, jedoch vergab Gillenkirch eine Großchance, bei der er nur die Latte traf und Baffoun nach einer Hereingabe von Gillenkirch bei der er das Tor aus nur wenigen Metern verfehlte. Frühzeitig musste verletzungsbedingt M.Hübner das Spielfeld verlassen, für ihn kam Schäbitz in die Partie.
So ging es mit der knappen 2:1 Führung in die Halbzeitpause. Trainer Rene Weber versuchte mit taktischen Anweisungen auf das Gesehene zu reagieren und die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Jedoch brachte sich das Team frühzeitig selbst um die Führung. In der 50.Minute dribbelte sich ein Hechtsheimer Stürmer durch zwei SCL Abwehrspieler hindurch und wurde durch eine Grätsche im Strafraum gestoppt. Den fälligen Elfmeter verwandelten die Gäste zum 2:2 Ausgleich und nur kurze Zeit später kamen die Hechtsheimer durch ein Zufallsprodukt zum 2:3 Führungstreffer. Man konnte jedoch erkennen, dass die Lerchenberger sich das nicht gefallen lassen wollten und die heute fehlende spielerische Sicherheit mit Kampf auszugleichen versuchten. Das Tor der Hechtsheimer war jedoch wie vernagelt. Einen Volleyschuss aus kürzester Distanz durch den eingewechselten und agilen Gorelll konnte auf der Linie geblockt werden, ein sehenswerter Freistoß aus 18 Metern durch Schäbitz traf nur den Pfosten. So waren die Jungs vom SCL kurz vor dem verzweifeln, als in der Nachspielzeit Gillenkirch im Strafraum abgegrätscht wurde und der Schiedsrichter zweifelsfrei auf Strafstoß entschied. Die Gäste aus Hechtsheim zeigten nun ihre hässliche Seite, gingen auf Schiedsrichter und Spieler der Lerchenberger los, wobei M.Reibold durch einen Gästespieler augenscheinlich am Hals gewürgt wurde. Auch Trainer und Zuschauer der Lerchenberger wurden durch die Hechtsheimer Spieler bedrängt. Dabei wurden die leider inzwischen altbekannten, und in diesen Kulturkreisen üblichen, Parolen und Verhaltensmuster an den Tag gelegt. Das Schäbitz den Strafstoß sicher verwandelte und damit für den völlig verdienten 3:3 Ausgleich sorgte, geriet fast zur Nebensache.
Auch nach dem Spiel hatten sich augenscheinlich die Gemüter der Gästespieler noch nicht beruhigt. Offensiv wurde die Konfrontation mit Lerchenberger Spielern und Anhängern gesucht, diese zeigten jedoch allesamt ein besonnenes Verhalten und konnten die Lage schließlich beruhigen.
Ein Fazit aus dieser Partie lässt sich nur schwer ziehen. Offensichtlich war es, dass das Team große Probleme hatte, sich auf das ungewohnte Spielsystem einzustellen und die gewohnte Ballsicherheit und Stabilität zu zeigen. Offensichtlich war jedoch auch, dass jeder Spieler zum Ende der Saison noch einmal an seine körperlichen Grenzen gegangen ist um die drohende Niederlage, erfolgreich, abzuwehren. Ein Zeichen dafür, wie charakterstark die Truppe vom Lerchenberg ist.
Am kommenden Sonntag hat der SCL sein letztes Spiel in der Saison 2014 / 2015, in Friesenheim gegen den aktuell Tabellenletzten.
Aufstellung:
Nyembo - Reibold (Gorell), Rutz, Dzanagov - Klein, M.Hübner (Schäbitz), Schwinn, Gillenkirch - Baffoun